
Knoten durchgeschlagen: Über eine halbe Million Euro freigegeben
Das Projektauswahlgremium (PAG) der LEADER-Region „Leistende Landschaft“(Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen) hat in seiner 6. Sitzung mehr als 550.000 Euro LEADER-Mittel für fünf regional bedeutsame Projekte freigegeben.

Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns für das Projekt „Umweltbildung für alle – Inklusion inklusive“
„Endlich ist der Knoten durchgeschlagen und wir können LEADER in die Fläche bringen,“ sagte der erste Vorsitzende Hans-Josef Linßen.
Auch die Bezirksregierung Düsseldorf hatte an diesem Abend gute Neuigkeiten im Gepäck. Mechthild Evelt-Neite überreichte Monika Hertel, Vorsitzende des Naturschutzbunds Kreisverband Kleve, die Genehmigung für die Personaleinstellung im Projekt „Umweltbildung für alle – Inklusion inklusive“ im vorzeitigen Maßnahmenbeginn. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen den Regionen Lei.La und „Niederrhein: Natürlich lebendig!“.
Einstimmig beschloss das PAG die finanzielle Unterstützung der Projekte „Steigerung der Biodiversitätsmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen“ (LEADER-Mittel 162.500 Euro) und „Aktionsplan Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness in der Region Lei.La“ (LEADER-Mittel 26.000 Euro).
Elisabeth Verhaag stellte dem PAG das Beratungs-Projekt der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vor.
Um den Anteil von Natur- und Artenschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft sichtbar zu erhöhen, soll eine kostenlose, passgenaue Beratung in der Region etabliert werden.

Vorstellung des Projektes „Steigerung der Biodiversitätsmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen“ durch Frau Verhaag. LWK
Neu ist der kooperative Ansatz, der sowohl Betriebe als auch die am Natur- und Artenschutz beteiligten Institutionen integrieren und einen beständigen, fachlichen und persönlichen Austausch über die Vielzahl möglicher Maßnahmen vor Ort gewährleisten soll. VieIfalt und Potenziale der Landwirtschafts- und Gartenbauregion stehen auch im Mittelpunkt des Projekts „Aktionsplan Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness“. Dieses verfolgt das Ziel, für die Kulturlandschaft und das historische Erbe der Region prägende Orte und Themen herauszuarbeiten und einen Handlungsrahmen für weitere Maßnahmen zu schaffen.
Auf breite Zustimmung stieß der Antrag der Caritas Kevelaer-Geldern „Unser Dorf ist stark durch Vielfalt“ (LEADER-Mittel 228.909 Euro). Sogenannte Dorfintegrationsfachkräfte sollen die Integration von zugewanderten Arbeitsmigranten und Flüchtlingen und ihren Familien in mindestens fünf Ortschaften der LEADER-Region verantwortlich planen, organisieren und durchführen. Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Förderung von Netzwerken und Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungs- und Arbeitsmarktperspektiven sowie das gute Zusammenleben im Dorf.
Zur Stärkung des touristischen Profils der LEADER-Region stimmte das PAG den Projekten des Stadtsportverbands Straelen „Aktiv-Bewegungsparcours WasserStraelen“ (LEADER-Mittel 25.025 Euro) und dem provisorisch benannten Projekt
„Ganzheitlichen Lebens- und Sinnesgarten mit Erlebnischarakter“ (LEADER-Mittel 111.925 Euro) zu.

Mitglieder des PAG
Der Vorsitzende des SSV Straelen, Werner Terheggen, stellte die Ausstattung und das Nutzungs- und Kurskonzept für den Parcours aus sieben wartungsarmen, kostenfrei zugänglichen Edelstahlgeräten im Außenbereich des Fitnessbades vor. Der Kneipp-Verein Gelderland plant eine Parkanlage am Gelderner Krankenhaus, die sich in der Gestaltung an der ganzheitlichen Kneipp-Philosophie orientiert. Bausteine sollen ein naturnahes Tretbecken, Armbecken, ein Barfußpfad, Kräuterbeete und Ruhezonen sein.
Projektauswahlgremium, kurz PAG
In dem 15-köpfigen Entscheidungsgremium der LEADER-Region sitzen öffentliche und private Partner zusammen, die lokale Interessengruppen aus verschiedenen sozioökonomischen Sektoren der Region vertreten. Die Vereinssatzung sieht vor, dass mindestens 51 Prozent der Stimmen in den Auswahlentscheidungen aus dem nichtöffentlichen Bereich stammen. Die nächste PAG-Sitzung findet am 16. Mai 2018 statt.

LEADER-Regionen unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für Zusammenarbeit in der Umweltbildung
Sonsbeck. Geldern. Die LEADER-Regionen „Leistende Landschaft“ (Geldern, Kevelaer, Straelen und Nettetal) und „Niederrhein: Natürlich lebendig!“ (Alpen, Rheinberg, Sonsbeck, Xanten) wollen im Bereich der Umweltbildung künftig gebietsübergreifend vertieft zusammenarbeiten. Genau auf der Regionsgrenze, in der CWWN-Wohnanlage St. Bernardin in Sonsbeck-Hamb, unterzeichneten die Vorsitzenden der beiden Lokalen Aktionsgruppen Hans-Josef Linßen und Margret Voßeler („Leistende Landschaft“) sowie Leo Giesbers und Hans-Theo Mennicken („Niederrhein: Natürlich lebendig“) eine entsprechende Vereinbarung. „Die Kooperation erfolgt konkret durch das LEADER-Projekt des NABU-Kreisverbandes Kleve ‚Umweltbildung für alle – Inklusion inklusive‘“, so Vorstandsvorsitzender Giesbers. „Wir haben uns während unserer Mitgliederversammlung im Sommer bei einer Führung durch den Schaubauerngarten persönlich von der Strahlkraft der Idee überzeugt“, ergänzte sein Stellvertreter Mennicken.
Die Vorsitzende des NABU-Kreisverbandes Kleve und Projektinitiatorin, Monika Hertel, fasste anlässlich der Unterzeichnung die wesentlichen Ziele des Projektes zusammen. Durch die Förderung der Projektstelle sollen Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote in der Parkanlage von St. Bernardin ausgeweitet und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Neu sei ein Beratungsangebot für externe Träger und die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten. Dieses solle eine Zusammenarbeit bei Umweltbildungs- und Naturerlebnisveranstaltungen in öffentlichen und privaten Parkanlagen und Gärten auch außerhalb des Projektgeländes in den acht Mitgliedskommunen der beiden LEADER-Regionen ermöglichen, so Hertel. Auch der NABU-Kreisverband Wesel ist in das Projekt eingebunden. Barbara Telgen, Bereichsleiterin der Wohnanlage, begrüßte die Fortführung der bewährten Kooperation zwischen NABU und CWWN und die Stärkung von St. Bernardin als inklusiven Umweltbildungsort.
„Der Rückgang von Pflanzen- und Tierarten ist ein gesamtgesellschaftliches Thema“, stellte Margret Voßeler fest. Sie betonte, dass die Vielfalt an geplanten Maßnahmen eine Chance ist, um Artenvielfalt und Biodiversität stärker bei allen Menschen in der Region zu verankern. Dazu tragen insbesondere die geplanten außerschulischen Umweltbildungsangebote für Kinder und Jugendliche bei. Der erste Vorsitzende der „Leistenden Landschaft“, Hans-Josef Linßen, ist überzeugt: „Überregionale Netzwerke verbessern den Austausch von Erfahrungen und Know-how zwischen den LEADER-Regionen und Organisationen, die an der ländlichen Entwicklung beteiligt sind.“