Schlagwort: Agrobusiness

„Vielfalt im gemeinsamen Miteinander als Stärke erleben“

Zur Auftaktveranstaltung zum LEADER-Projekt „Unser Dorf ist stark durch Vielfalt“ hat der Caritasverband Geldern-Kevelaer als Projektträger zahlreiche Ehrenamtliche aus Vereinen und Initiativen, Unternehmer sowie Verantwortliche aus Politik und Verwaltung im Hotel Klostergarten in Kevelaer begrüßt. Gerrit Hermans, Bereichsleiter Soziale Dienste, vom Caritasverband moderierte den Abend, der das Thema „Erfolgsfaktoren für eine gelingende Integration im ländlichen Raum“ in verschiedenen Beiträgen aus der Landes-, LEADER- und Wissenschaftsperspektive beleuchtete. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung der drei neuen Dorfintegrationshelferinnen Saskia Elders, Michaela Neuhaus und Jessica Schicks, die Ziele, Strategie und Initiierung des LEADER-Projekts in den Dörfern vorstellten. „Jedes Dorf ist anders,“ resümierte Elders, aber Ziel sei es „Vielfalt im gemeinsamen Miteinander als Stärke zu erleben“.

Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hatte die Vorsitzende des Integrationsausschusses des NRW-Landtags und stellvertretende Vorsitzende der LEADER-Region „Leistende Landschaft“, Margret Voßeler übernommen. „Als geborene Issumerin und überzeugtes „Landei“ kann ich gar nicht deutlich genug sagen, wie wertvoll kleine Einheiten wie Vereine für das gesellschaftliche Ankommen und die gesellschaftlichen Netzwerke sind“, lobte Voßeler das Engagement in der Integration in den Ortschaften.

Der Vorsitzende der LEADER-Region und Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler, stellte die LEADER-Strategie im Bereich „Zusammenleben gestalten“ vor. Mit dem Bild der „Leistenden Landschaft“ sei die Übernahme gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung als Basis für das wirtschaftliche Wohlergehen verbunden. Zugleich betonte er das vielfältige Potenzial der Ortschaften mit ihrer starken, selbstbewussten Identität. „Jede Strategie, jede Projektidee, ist nur so gut, wie sie von Menschen mit Leben gefüllt wird“, so Pichler. Mit Blick auf das Thema Integration fordere das Zusammenleben in den Dörfern sowohl Beiträge der einheimischen als auch der zugewanderten Bevölkerung ein. Gelingendes Zusammenleben im Dorf sei „keine Frage für Spezialisten“.

Eine praxisnahe Perspektive auf Gelingensbedingungen für die Integration von Zugewanderten in grüne Berufe, zeigte Andreas Pellens vom Spezialbetrieb für Hortensien Pellens GmbH aus Geldern auf. Der Unternehmer berichtete anhand zahlreicher Beispiele aus seinen Erfahrungen in der Beschäftigung von ausländischen Fach- und Arbeitskräften, die er in mehr als zwei Jahrzehnten sammeln konnte. Pellens kritisierte bürokratische Hürden bei der Erteilung von Arbeitsgenehmigungen, berichtete aber vor allem von Chancen der Integration mit Blick auf die Fachkräftegewinnung und -sicherung.

 

Projektinfo

Das LEADER-Projekt wird seit August/September in den Ortschaften Herongen, Pont, Twisteden, Walbeck und Winnekendonk umgesetzt. Ansprechpartnerin für die Gelderner Ortschaften ist Saskia Elders, für Kevelaer Michaela Neuhaus und für Straelen Jessica Schicks.

Das Projekt wird für drei Jahre mit einer LEADER-Zuwendung von 228.909,91 Euro gefördert. Die Kommunen Geldern, Kevelaer und Straelen bezuschussen das Projekt mit 114.851,36 Euro.

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Kooperation mit Agrobusiness Niederrhein für neue Projekte

Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung haben die LEADER-Region „Leistende Landschaft“ (Geldern, Kevelaer, Nettetal, Straelen) und die Netzwerkinitiative „Agrobusiness Niederrhein“ bekräftigt, ihr Know-How künftig stärker bündeln und der Region zur Verfügung stellen zu wollen. Im Anschluss an eine gemeinsame Fachveranstaltung zum Projekt „Aktionsplan Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness in der Region Leistende Landschaft“ in den Räumen der Landgard in Lüllingen, habe die beiden Vereinsvorsitzenden Christian Wagner (Agrobusiness Niederrhein e.V.) und Dr. Dominik Pichler (Leistende Landschaft e.V) die Vereinbarung unterschrieben.

Wagner ist überzeugt, dass Kooperationen neue Ideen wachsen lassen. „Wir wollen gemeinsam in Veranstaltungen und Projekten nach Antworten für die großen Themen des ländlichen Raums suchen, die im Agrobusiness einen gemeinsamen Nenner haben. Fachkräftesicherung, Imageverbesserung ´Grüner Berufe´, Profilbildung als Agrobusiness-Region und mehr Lebensqualität in einer vielfältigen Kulturlandschaft – all das sind starke Argumente für eine intensive Zusammenarbeit in der Region.“

„Bei der Gestaltung der „Leistenden Landschaft“ als Agrobusiness-Region sind viele Kompetenzen und Professionen gefordert“, sagte Pichler. „Es bestehen sowohl wichtige räumliche Verflechtungen mit den umliegenden Kommunen sowie den Niederlanden als auch inhaltliche Querverbindungen mit verschiedenen Branchen und Dienstleistungsunternehmen insbesondere aus den Bereichen Tourismus, Wissenschaft und Forschung.“

Auf Arbeitsebene besteht bereits seit der Bewerbungsphase der LEADER-Region im Jahr 2014 eine enge Zusammenarbeit. Alle Kommunen der „Leistenden Landschaft“ sind Mitglied der Netzwerkinitiative. Künftig werden die Kooperationspartner verstärkt Ansätze zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften erproben. Dazu ist eine Zusammenarbeit von Agrobusiness-Niederrhein mit dem Caritasverband Geldern-Kevelaer im LEADER-Projekt „Unser Dorf ist stark durch Vielfalt“ geplant. Ziel ist es, Flüchtlingen und Arbeitsmigranten das Agrobusiness am Niederrhein durch Betriebsbesuche vorzustellen und Praktikumsstellen zu vermitteln. Ein weiteres Thema ist die Stärkung der Kompetenzen und Wertschätzung der heimischen Landwirtschaft. Dazu sind kooperative Projekte geplant, die Tourismus und Agrobusiness, aber auch Umweltbelange in der einzigartigen Kulturlandschaft am Niederrhein verbinden und erlebbar machen sollen.

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Fachgespräch zur Profilbildung als Agrobusiness-Region

Beim Fachgespräch zur Gestaltung der „Leistenden Landschaft“ durch einen Aktionsplan „Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness“ ist deutlich geworden: Hier sind viele Kompetenzen, Professionen und Kümmerer gefordert. Wichtige Partner sind Unternehmen, Wirtschaftsförderungen, Hochschulen und öffentliche Einrichtungen aus der Region. In den Räumlichkeiten der Landgard in Lüllingen diskutierten die Teilnehmenden unter fachlicher Begleitung von Herrn Dr. Frank Bröckling vom Münsteraner Büro für räumliche Planung, „planinvent“ über Strategien zur Ansprache und Gewinnung relevanter Partner sowie über die Verstetigung von Angeboten im Rahmen des Aktionsplans.

Die Expertinnen und Experten betonten die Bedeutung der Einbeziehung innovativer Technologien zur Visualisierung von Zukunftsszenarien des Agrobusiness in der Region. Neben der Entwicklung von Apps, technischen und didaktischen Konzepten zur Virtual Reality wurden als Alleinstellungsmerkmal der Route die Verknüpfung von landwirtschaftlicher Entwicklung und Entwicklung der einzigartigen Landschaftskultur herausgearbeitet.

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Netzwerkinitiative „Agrobusiness Niederrhein e.V.“ durchgeführt.

Zum Projekt Aktionsplan „Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness“
Der Aktionsplan soll vergleichbar der Route der Industriekultur touristisch wertvolle und attraktive Landmarken mit Bezug zum Agrobusiness auf dem Gebiet der Städte Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen verbinden. Dabei sollen nicht eine einzige Strecke oder Themenroute entwickelt wer-den, sondern es soll ein lebendiges Grünes Netz entstehen. Die Zielgruppen sind nicht nur „normale“ Touristen, sondern auch Schüler, Studierende, Auszubildende, Fachkräfte, Familien etc. Die einzelnen Standorte sollen einen Bezug zum Agrobusiness haben, touristisch interessant sowie erleb- und erreichbar sein. Das können Museen, Ausstellungen, landwirtschaftliche oder garten-bauliche Betriebe, identitätsprägende Bauensembles, besonders erhaltenswerte Einzelgebäude, aber auch Feste, Märkte und Regionalia sowie Lern- und Erlebnisorte aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Agrobusiness und der Landschaftskultur sein.

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