
Veranstaltungsraum für Boeckelt
Auf der Boeckelt trafen sich im Jahr 1925 25 junge Männer, die den Schützenverein „Einigkeit Boeckelt“ (heute: St. Maria Magdalena Bruderschaft Boeckelt) gründeten, mit dem Ziel in erster Linie die Geselligkeit der Boeckelter Jugend zu fördern. Der Verein hat sich über die Jahre entwickelt und hat heute etwa 200 Mitglieder. Die Aktiven gestalten maßgeblich das gesellschaftliche Leben der Bauernschaft mit zahlreichen traditionellen und geselligen Veranstaltungen im Jahresverlauf.
Für Versammlungen und Veranstaltungen konnte der Verein bis vor kurzem das Erdgeschoss der Alten Schule Boeckelt in unmittelbarer Nähe des Schießstandes nutzen. Die Alte Schule wurde bis vor einiger Zeit als Restaurant betrieben und bot damit einen größeren Versammlungsraum mit Bewirtung. Seit 2 Jahren ist der Betrieb des Restaurants jedoch eingestellt, da kein Pächter gefunden wurde. Die Räumlichkeiten sollen daher zukünftig anders genutzt werden, so dass der Versammlungsraum dauerhaft nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Das gesellige Leben der Bauernschaft muss nun in weiter entfernte Versammlungsräume im Großraum Geldern ausweichen, was die generationübergreifende Zugänglichkeit start erschwert.
Als Ersatz für die weggefallene Nutzungsmöglichkeit in der Alten Schule wurde eine Teilfläche des Außengeländes auf die Bruderschaft übertragen. Auf dieser Fläche möchte die Bruderschaft nun, mit viel eigenem Engagement der Vereinsmitglieder, einen neuen Veranstaltungsraum direkt angrenzend an den Schießstand errichten. Für das Projekt konnte die Stadt Geldern als Kofinanzierungs-Geber gewonnen werden. Auch die Stadt selbst hat, neben anderen Vereinen aus der Umgebung, ein Interesse an der Mitnutzung des neu entstehenden Veranstaltungsraumes.
Das Projekt wurde im Herbst 2021 dem Projektauswahlgremium vorgestellt. In der Sitzung des Projektauswahlgremiums im August 2022 wurden vom Projektauswahlgremium LEADER-Fördermittel in Höhe von 204.750 € (brutto) freigegeben. Der verbleibende Finanzierungsanteil von 35% wird durch einen Eigenanteil des Projektträgers, Eigenleistung des Vereins und eine Kofinanzierung durch die Stadt Geldern finanziert. Zum Jahresende 2022 wurde das Projekt von der Bezirksregierung bewilligt.
Projektträger: St. Maria Magdalena Bruderschaft Boeckelt
Projektlaufzeit: Dezember 2022 – Oktober 2023

Lebendiges Kervenheim
Beteiligung der Dorfgemeinschaft und Machbarkeitsstudie zu einem neuen dörflichen Begegnungsort mit Fokus auf die Burg Kervenheim
Der Ort Kervenheim mit ca. 2.200 Einwohnenden hat in den letzten Jahren einen zunehmenden Verlust an Versorgungsinfrastruktur und Begegnungsorten erleben müssen. Heute mangelt es an geeigneten Räumen für kleinere und größere gesellige Veranstaltungen der Bewohner:innen Kervenheims, nachdem die beiden letzten Gaststätten im Ort geschlossen haben.
Doch Kervenheim hat eine Idee! In der Ortsmitte steht die inzwischen über 800 Jahre alte, denkmalgeschützte „Burg Kervenheim“. Sie bildet den Ortsmittelpunkt und steht im Fokus intensiver Überlegungen für einen neuen Begegnungsort. Das Gebäude und das umgebende Gelände werden bereits im Ansatz in dieser Richtung genutzt, die evangelische Kirchengemeinde als Eigentümerin steht einer Weiterentwicklung offen und wohlwollend gegenüber. Jedoch besteht dringender Sanierungsbedarf, mögliche Nutzungspotentiale können im bestehenden Zustand bei weitem nicht ausgeschöpft werden und nicht alle Bedarfe können mit der jetzigen Gebäudestruktur abgedeckt werden. Es fehlt zum Beispiel ein größerer, multifunktionaler Raum.
Der Außenbereich, ein kleinerer Gemeinderaum sowie Kirche und Trauzimmer der Burg werden im Jahresverlauf bereits auf vielfältige Weise für Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft genutzt.
Um diese Nutzung fortzusetzen zu können und um weitere Bausteine des dörflichen Gemeinschaftslebens zu erweitern, zielt das Projekt „Lebendiges Kervenheim“ auf eine umfassende Bestands- und Bedarfsermittlung mit der Formulierung klarer Ziele und konkreter Pläne für eine Sanierung und Erweiterung der Nutzung für Burg und Burggelände.
Das Projekt besteht dabei aus aufeinander aufbauenden Bausteinen und schließt neben der Bürgerbeteiligung eine baulich-technische Zustandermittlung ein.
Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines von der Bürgerschaft sowie den aktuellen Nutzer:innen getragenen und baulich und wirtschaftlich nachhaltig machbaren Konzeptes für das bestehende Gebäude bzw. das Burggelände. Auch Überlegungen zu einer künftigen Trägerschaft für das Gebäude spielen eine wichtige Rolle.
Die tatsächlichen Bedarfe der örtlichen Bewohnerschaft, ihrer zahlreichen Vereine und Gruppen, aber auch privater Feiern, sollen dabei die Grundlage für alle Überlegungen bilden und werden in der ersten Projektphase in einem breiten Beteiligungsprozess mit Dorfbefragung und Aktionstag erhoben.
Das Projektauswahlgremium hat in seiner Sitzung am 31.08.2022 einen LEADER-Zuschuss von 55.900 € Euro freigegeben.
Laufzeit: 12/2022 – 10/2023
Projektträger: Evangelische Kirchengemeinde Kervenheim
Ansprechpartner des Dorfteams ist Michael Reintges.
Das Regionalmanagement stellt gerne einen Kontakt her.
Weitere Infos zum Projekt folgen projektbegleitend im Jahresverlauf auf www.kervenheim.de

Skatepark Nettetal
Da es in Nettetal und der umliegenden Region lediglich kleine und veraltete Skateranlagen vorhanden sind, soll eine moderne Skateranlage auf einer Grundfläche von 650 m² auf dem Gelände der jetzigen kleinen Skateanlage auf dem Spielplatz Sandfeldstraße in Nettetal-Kaldenkirchen entstehen. Die Anlage soll aus langlebigem Ortbeton vor Ort gegossen und per Hand geformt werden und als Highlight eine Bowl besitzen, welche in der Region einzigartig ist. Die Anlage ist für Nutzer ab ca. 10-12 Jahren mit einem mittleren bis guten Könner-Niveau geeignet. Da der Standort der neuen Anlage am Standrand von Nettetal-Kaldenkirchen befindet, ist eine ausreichende Entfernung zu lediglich einseitig vorhandener Wohnbebauung vorhanden und die Lärmproblematik entfällt. Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt unter dem Motto „Pimp your Place“ (23.05.2019) konnten die Jugendlichen ihre Wünsche und Bedürfnisse an einen neuen Skatepark äußern. Diese Wünsche konnten bei der Planung weitestgehend berücksichtigt werden. Für weitere Planungen sollen in Zukunft die Jugendlichen werden bei der Gestaltung der Anlage mit einbezogen, aber auch später aktiv über die Jugendeinrichtungen und der mobilen Jugendarbeit in das Veranstaltungskonzept eingebunden werden. Eine Kombination von einfachen Elementen soll die Anlage für einen erweiterten Personenkreis wie Menschen mit Handicap und Seniorinnen und Senioren nutzbar machen. Geplant sind Wettbewerbe oder Skatekurse, die Veröffentlichung in touristischen Schriften, eine Nachmittags AG oder Einbindung in den Sportunterricht oder ein Rollatorführerschein. Hierdurch unterschiedliche Akteure und Einrichtungen regional und überregional miteinander vernetzt.
Das Projektauswahlgremium hat in seiner Sitzung am 03.06.2020 einen LEADER-Zuschuss von 249.600 Euro für das Projekt beschlossen.
Laufzeit: 2020-2023
Projektträger: Stadt Nettetal

Haus Ingenray – Tagungs- und Begegnungsraum
Das denkmalgeschützte Haus Ingenray in Pont soll ein öffentlicher und kostenlos zugänglicher Zentralort für Pflege und Vermittlung niederrheinischer Geschichte, Kunst und Kultur werden. Zum Besitz der gemeinnützigen Stiftung zählt die mehrere tausend Stücke umfassende Sammlung von historischen und kulturellen Quellen sowie Kunstgegenständen zur Geschichte und zum Brauchtum der Niederrheinlande. Das Archiv zur Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte Gelderns und seiner Umgebung beherbergt mehr als hundert Akten (ab den 1950er Jahren), die aus „erster Hand“ Auskunft über ökonomische und soziale Entwicklungen der LEADER-Region geben. Der seit dem 14. Jh. nachweisbare Rittersitz (Wohnfläche: 1.000 qm) erhält ein modernes Archiv, einen Ausstellungsbereich und einen Tagungs- und Veranstaltungsraum für 80 Personen. Auf dem 40.000 qm umfassenden Parkgelände wird mit Unterstützung des NABU Gelderland eine großzügige Streuobstwiese mit alten regionalen Obstbaumsorten angepflanzt. Dies und die landschaftliche reizvolle Anbindung an die von der Niers geprägten naturräumlichen Gegebenheiten besitzen hohes touristisches Potenzial, insbesondere mittels Einbeziehung in die „Agro-Route“ durch die Leader-Region. Ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm aus dem Bereich Kunst, Kultur und Bildung stellt ebenfalls einen wichtigen Bestandteil des Gesamtkonzeptes dar.
Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt 1.550.000 Euro, welches durch verschiedene Fördergeber abgedeckt werden soll.
Das Projektauswahlgremium hat in seiner Sitzung am 20.11.2019 einen LEADER-Zuschuss von 42.952 Euro für den Umbau des Tagungs- und Begegungsraums freigegeben.
Laufzeit: 2020 – 2023
Projektträger: Emilie und Hans Stratmans-Stiftung
Im September 2022 wurde das Haus feierlich eröffnet und der Öffentlichkeit übergeben. Die erste öffentliche Veranstaltung ist der Tag des offenen Denkmals am 11.09.2022.
Einblicke in das Projekt liefert ab sofort auch ein Video aus der Reihe „mit Lei.La machen“

Informations- und Begegnungszentrum „Alte Schule Lüllingen“
Willi Kelders und Paul Lambert vom Naur- und Heimatverein Lüllingen e.V. präsentierten ihre Idee, die „Alte Schule“ in Lüllingen, welche zur Zeit von der Feuerwehr genutzt wird, zu einem Informations- und Begegnungszentrum umzubauen. Das Informations- und Begegnungszentrum soll die mehr als 200-jährige Geschichte der „Alten Schule“ (Einzugsbereich v.a. Kevelaer, Twisteden, Walbeck) und die besondere Prägung Lüllingens als erste Mustersiedlung des Gartenbaus (seit 1929) zeigen. Die „Alte Schule“ soll jedoch nicht nur als reines Museum fungieren, sondern auch ansässigen Gartenbaubetrieben als Seminarraum dienen. Dorfbewohner und Vereine sollen die Räumlichkeiten als Begegnungsort nutzen. Hierfür ist ein Umbau der vorhandenen Räumlichkeiten geplant. Durch die Sanierung sollen neue, größere Toilettenanlagen und eine öffentlich zugängliche Küche für zukünftige Besucher geschaffen werden. Ein Raum soll dazu genutzt werden, die Geschichte des Gartenbaus anhand eines multimedialen Konzeptes zu veranschaulichen. Hierfür ist eine interaktive Website geplant, die die Besucher über einen fest installierten Computer mit Touchscreen-Bildschirm selbst steuern können. Die Geschichte des Gartenbaus wird in Erzählungen, Bildern, Tonaufnahmen und Videos transmedial dargestellt.
Das Projektauswahlgremium hat in seiner Sitzung am 22.05.2019 einen LEADER-Zuschuss von 249.000 Euro freigegeben.
Laufzeit: 2020 – Ende 2021
Projektträger: Verein „Natur- und Heimaterein Lüllingen e.V.“

Aktionsplan „Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness“
Das Projekt beinhaltet die Erstellung eines Aktionsplans, der das prägende Zusammenspiel zwischen Landschaft und Mensch als Route der Landschaftskultur abzeichnet. Der Aktionsplan dient als Handlungsrahmen, um die fachliche, räumliche und methodische Umsetzung des Leitthemas Agrobusiness und Kulturlandschaft in der Region zu definieren.
Herausgearbeitet werden die für die Kulturlandschaft und das historische Erbe der Region prägenden Orte und deren Themen. Diese Meilensteine in der geschichtlichen Entwicklung der Region bilden das Rückgrat der Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness. Eine Ebene darunter werden weitere Landmarken in der Region identifiziert, die sich gemeinsam mit den Meilensteinen über weitere Projekte z.B. Themenrouten miteinander verbinden.
Die eigentliche Umsetzung der einzelnen Maßnahmen ist nicht Bestandteil dieses Projektes, sondern wird jeweils über separate Projektanfragen laufen.
Das Projekt ist abgeschlossen. Die Ergebnisse des Projektes liegen in einem ersten Entwurf vor und werden in Kürze hier zur Verfügung gestellt.
Bausteine
1. Erarbeitung eines Aktionsplans als Handlungsrahmen zur Umsetzung der Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness
2. Erarbeitung einer Übersichtskarte zur Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness
3. Durchführung von Veranstaltungen (Workshops, Planungswerkstätten, Exkursionen) zur Erstellung des Aktionsplans
Der vom Projektauswahlgremium freigegebene LEADER-Zuschuss beträgt 26.000,00 € (brutto).
Projektziele
- Identifizierung von prägenden Orten und deren Themen (Meilensteine, Landmarken, Points of Interest (POI))
- Darstellung der regionalen (Flächen-)Kompetenz Gartenbau/Nahrung/Agrobusiness
- Verbesserte Wahrnehmung der authentischen Standorte mit ihren Prozessen
- Markenbildung für die Region im Sinne von Alleinstellungsmerkmal und Profil gegenüber anderen Regionen
- Erschließung von Bildungsorten im Sinne der Heimatkunde
- Erweiterung des touristischen Angebots im Bereich Agrobusiness und Gartenbau
- Schaffung neuer außerschulischer Lernangebote
- neuer Anknüpfungspunkt für den Dialog von Wirtschaft, Öffentlichkeit und Forschung
- Stärkung der regionalen Identität
- Förderung von Innovationen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und/oder Tourismus
- Stärkung des dörflichen Zusammenhalts durch die gemeinsame Arbeit an räumlichen Projekten
- Bewahrung des traditionellen Erbes
- Erhalt der lokalen Obst-, Gemüse,- und Zierpflanzen und damit Erhalt der genetischen Vielfalt
- Bewahrung und Verbreitung der Kenntnisse über traditionelle Anbaumethoden und Zubereitungen
- Ausbau agrobusinessbezogener touristischer Angebote („Agro-Tourismus“) Verknüpfung des Agrobusiness mit dem Tourismus
Handlungsfelder
- Arbeiten, Fachkräfte, Agrobusiness
- Zusammenleben und Soziale Prävention
- Dorfentwicklung und Infrastruktur
- Umwelt, Klima, Energie
- Tourismus und Freizeit
Laufzeit
Mai 2018 – Mai 2019
Projektträger
Verein Leistende Landschaft e.V.