Neues Leben für die Alte Schule Lüllingen

Neues Leben für die Alte Schule Lüllingen

Das Gebäude soll zu einem Informations- und Begegnungszentrum umgebaut werden. Eine Bürgerversammlung ist für den 9. September geplant.

Generationen insbesondere von älteren Einwohnern und Einwohnerinnen von Lüllingen haben hier „für das Leben“ gelernt – nun soll diesen Ort neues Leben erfüllen: Nach der Verlagerung des Standortes der Lüllinger Feuerwehr vom Rochusweg an die Twistedener Straße  will die Dorfgemeinschaft unter Führung des Natur- und Heimatvereins die Alte Schule in ein Informations- und Begegnungszentrum umbauen.

„Unser Nutzungskonzept sieht ein Informationszentrum für „grüne“ Berufe mit Schwerpunkt Gartenbau sowie gleichzeitig einen Treffpunkt für Vereinsaktivitäten der Dorfgemeinschaft vor“, so Ortsbürgermeister Kurt Münster. Gemeinsam mit den Dorfbewohnern werden die einzelnen Themen zur Realisierung des Projektes am 09.09.2019 um 19.30 Uhr in einer Bürgerversammlung im Landgasthof Louven entwickelt. „Wir hoffen, dass dieses Projekt das Dorf bewegt und viele Ihre Ideen einbringen“, so Kurt Münster.

Das Informations- und Begegnungszentrum soll die mehr als 200-jährige geschichtliche Entwicklung des Dorfes und die besondere Prägung Lüllingens als erste Mustersiedlung des Gartenbaus (seit 1929) zeigen. Auch die Leistungsfähigkeit und Vielfältigkeit des modernen Gartenbaus sowie die Entwicklungsperspektiven eines modernen Wirtschaftszweiges werden hier dargestellt. Die „Alte Schule“ soll daher nicht nur als reines Museum fungieren, sondern interaktiv mit den Besuchern in Kontakt kommen.

Angedacht ist eine Multimediashow, die auf der ca. 3,5 m hohen und über 20 m breiten Wand des Kaltraums im bisher als Feuerwehrgerätehaus genutzten Gebäudeteil abläuft. Die interaktive Webseite präsentiert anhand von einzelnen auf einer großen Karte dargestellten gartenbaulich-, geschichtlich- und/oder touristisch interessanten Standorten informative Erzählungen, Bilder, Tonaufnahmen und Videos, die von den Besuchern selbst gesteuert werden können.

Darüber hinaus soll in Schaukästen und Vitrinen die besondere örtliche Geschichte des Gartenbaus bis hin zu modernen Produktionsbetrieben des Agrobusiness dargestellt werden.

Zielgruppen für das Informationszentrum sind Unternehmen, Fachpublikum, Schulklassen wie auch Touristen. Das Zentrum setzt Anreize für Auszubildende und Facharbeitskräfte, um so für zukünftige Arbeitsplätze zu werben.

Damit die Alte Lüllinger Schule die neuen Nutzungen aufnehmen kann, ist eine Teilsanierung und Umbau innerhalb des Gebäudes erforderlich. Pläne hierzu liegen bereits vor. Dabei soll der denkmalgeschützte Charakter des Gebäudes erhalten und die Zugänglichkeit barrierefrei gestaltet werden. Einbezogen ist auch der Vorplatzbereich, der Aufenthaltsqualität bekommen soll.

Nachdem der Antrag der Dorfgemeinschaft Lüllingen beim Rat der Stadt Geldern auf Überlassung des Gebäudes zur Nutzung positiv beschieden wurde, sollen jetzt Fördermittel aus der LEADER-Region für den geplanten Umbau eingeholt werden. Das Projektauswahlgremium der LEADER-Region „Leistende Landschaft“ hat am 22.05.2019 für das Vorhaben entsprechende Fördermittel reserviert. Der konkrete Förderantrag, der bei der Bezirksregierung eingereicht werden muss, wird zurzeit erarbeitet.

Neben der Finanzierung mit Fördermitteln bleibt für die Lüllinger Dorfgemeinschaft ein nicht unwesentlicher Anteil an Eigenleistung, welche durch Muskelhypothek und Sponsorengelder aufgebracht werden muss. Eine ganze Anzahl mit dem Gartenbau verbundene Unternehmen und Einrichtungen haben bereits ihr Interesse zur Mitwirkung bekundet.

„Das Geld ist gut angelegt“, weiß der Ortsbürgermeister Kurt Münster. „Auf diese Weise wird der Ort insgesamt gestärkt!“